Saterfriesisches Wörterbuch
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Foan, -e, die

1. Moor, Hochmoor, Torfmoor: hie geen dän Foan uumhoog, uum Eed tou greeuwen: er ging ins Moor hinauf, um Torf zu graben. 2. Torf: die grieze Foan : Weißtorf.

moor (a)

1. (moor drückt aus, dass etwas über eine bestimmte Menge, eine bestimmte Anzahl hinausgeht) mehr: 1.1 die Fisk smoaket ätter moor : der Fisch schmeckt nach mehr, erweckt die Esslust. 1.2 n Mon is moor as n Díert : ein Mensch ist wichtiger, bedeutender als ein Tier. 1.3 hie supt moor as iek : er säuft mehr als ich. 1.4 hie kon wät moor : er besitzt das Zweite Gesicht oder sonstige übersinnliche/übernatürliche Fähigkeiten; er kann zaubern, hexen. 1.5 hie is wät moor as Jan un alleman : er ist überdurchschnittlich begabt. 1.6 hie is wät moor wuden : er ist befördert worden. 1.7 dät Íeten wädt mie moor in de Mule : ich kann dieses Essen nicht herunterbekommen. 1.8 hie häd moor fon sien Búräi moaked : er hat seinen Bauernhof vergrößert. 1.9 do Hoazen wäide moor : die Hasen vermehren sich.

moor (b)

1. in höherem Maße, stärker: wan et noch moor ríent, konnen wie hier nit wäg : wenn es noch stärker regnet, können wir hier nicht weg. 2. angemessener, besser: du moast moor appaasje : du musst besser aufpassen. 3. Negation + moor drückt aus, dass ein Geschehen oder Zustand nicht fortgesetzt wird: deer waas nemens moor deer : es war niemand mehr da. 4. häufiger, öfters: dusse Woude häd man moor heerd : diese Worte hat man öfters gehört. 5. länger: dät wol iek nit moor sjo : das will ich nicht länger sehen.

Bäärseler Foan, die

das Barßeler Moor.

Bjuntbäält, -e, die

kleiner, mit Pfeifengras bewachsener Erdhügel im Moor.

Bjunttop, -pe, die

Pfeifengrasbüschel; feste, häufig tischförmige Stelle im Moor, die sich aus den Resten von Pfeifengras und anderen Pflanzenwurzeln gebildet hat.

Boukenloundhäkker, -e, die

Werkzeug, mit dem man das Moor aufhackt.

Brikke, -n, ju

1. Holzoder Eisenbretter unter den Füßen der Pferde im Moor; Pferdeholzschuh → Brikhosk. 2. Zwirnrolle.

Eedbäält, -e, die

großer deichförmiger Torfhaufen im Moor.

Eedstuker, -e, die

der Mann im Moor, der die Torfhaufen aufstapelt.

Fjúurkúrig, -e, die

1. Feuerstülpe. 2. eiserner Feuerkorb zum Moorbrennen; eisernes Netz mit brennendem Torf, mit dem man den Buchweizenacker auf dem Moor in Brand steckte.

Fladderge, -n, ju

Moorauge; sumpfiges, oft bodenloses Stück Moor.

foanerg

1. moorig, sumpfig, morastig: dät is foanerge Grúunde : das ist mooriger Boden. 2. nach Moor schmeckend: dät Woater smoaket foanerg : das Wasser schmeckt moorig.

Foanplakke, -n, ju

Grundstück im Moor.

Kätlapper, -e, die

tragbarer Henkeltopf mit Proviant für die Arbeiter auf dem Feld oder im Moor.

Kienholt, dät

1. aus dem Moor ausgegrabenes Holz von fossilen Baumstümpfen. 2. morsches Holz, das im Dunklen leuchtet.

Koamp, -e, die

1. ein mit Wällen oder Gräben umschlossenes Stück Land. 2. kleiner Bauernhof im Moor. 3. Koamp reke: sich geschlagen geben. [nl. kamp geven ]

Meer, do Mere, dät

1. Binnensee. 2. sehr breiter Entwässerungsgraben; tiefer Grenzgraben. Niederung, die häufig unter Wasser läuft. Tümpel im Moor.

Riede, -n, ju

1. kleiner Graben. 2. kleiner natürlicher Wasserlauf oder Bach. 3. schwimmendes Moor.

Rüde, -n, ju

1. halb zugewachsener Moorteich, auch als Flurname. 2. Pflanzendecke auf einem Sumpf. 3. schilfbewachsenes Schwemmland. 4. Sumpf; schwimmendes Moor. 5. grundlose Moorfläche. 6. grundlose Flussniederung.

Smeeltied, ju

die Zeit, in der das Moor zum Buchweizenanbau in Brand gesteckt wird.

Soundhachte, -n, ju

sandige Erhebung im Moor; Sandrücken.

Soundstede, -n, ju

sandige Stelle, vor allem im Moor.

Trippe, -n, die / ju

1. Holzpantoffel/Holzpantine mit Holzsohlen und einem Stück Leder über den Spann. 2. Fuß des Kalbes. 3. Holzschuh mit einem Oberteil aus Leder. 4. Pferdeholzschuh für die Arbeit im Moor.

uutboukenje

das Moor durch den andauernden Anbau von Buchweizen unfruchtbar machen: die Foan is uutboukend : das Moor ist durch den Buchweizenanbau unfruchtbar geworden.